Wie Trauernde sich selbst helfen können

Die Reise durch das Land der Trauer ist beschwerlich! Im Folgenden möchte Ihnen das Bestattungshaus Zotner einige Punkte anführen, die für jeden Trauernden hilfreich und wichtig sind:

Wir können nicht das Leid aus der Welt schaffen. Aber was wir tun können, ist dies: einander die Tränen trocknen.

Ruth Rau

Haben Sie Geduld mit sich und versuchen Sie behutsam mit sich umzugehen.

Versuchen Sie, Ihre Trauer als Teil Ihres Lebens anzunehmen.

Lassen Sie alles zu, drängen Sie nichts zurück: Alle Gefühle dürfen sein, alle Gedanken dürfen sein, alle Reaktionen Ihres Körpers dürfen sein! Trauergedanken müssen gedacht werden. Trauer-Reaktionen Ihres Körpers zeigen Ihnen, wie sehr Sie Anteil am Leben - in all seinen Schattierungen - haben.

Erzwingen Sie keine rasche Anpassung an das "neue" Leben. Erlauben Sie sich, so lange im Kreislauf der Trauer zu verharren, bis Sie selbst spüren, dass eine neue Zeit angebrochen ist. Lassen Sie sich von nichts und niemandem dazu drängen, "rasch wieder zum Alltag zurückzukehren"!

Versuchen Sie die Grenzen Ihrer Belastbarkeit zu akzeptieren. Trauernde dürfen schwach sein.

Gönnen Sie sich Ruhe und eine Umgebung, die es Ihnen möglich macht, auf sich und Ihren Körper zu achten. Es ist wichtig, jeden Tag aufs Neue die Rhythmen des Lebens einzuhalten.

Suchen Sie nach ganz persönlichen Ausdrucksmöglich- keiten Ihrer Trauer. Das kann etwa ein Tagebuch sein, dem Sie alle Ihre Gefühle und Gedanken- auch wenn sie zwiespältig oder negativ sind - anvertrauen. Das kann eine bestimmte Musik sein oder ein Gedicht, das Ihnen hilft, zu sich zu finden. Oder ein Ort, an dem Sie ganz mit Ihrer Trauer verbunden sind und nicht abgelenkt werden. Es können aber auch kreative Formen sein, wie Malen, Garten- oder Raumgestaltung etc.

Vermeiden Sie in der Zeit der Trauer zusätzliche Veränderungen in Ihrem Leben! Belassen Sie zunächst die Wohnung so, wie sie ist. Es wird die Zeit kommen, wo Veränderungen nicht einem Verdrängen und Wegschie- ben der Trauersituation gleichkommen, sondern echtes Zeichen eines Neubeginns sind.

Bleiben Sie mit dem verstorbenen Menschen in Kontakt. Stellen Sie Fotos auf, richten Sie eine Erinnerungsecke ein, zünden Sie eine Kerze an.

Suchen Sie den Kontakt zur Natur. Nehmen Sie an dem Wechsel der Jahreszeiten - dem Kommen, Werden und Vergehen in der Natur - Anteil.

Scheuen Sie sich nicht, andere um Hilfe zu bitten. Oft warten die Menschen Ihrer Umgebung nur darauf, Ihnen beistehen zu können.

Der Kontakt zu Menschen, die in einer ähnlichen Situation stehen wie Sie, kann entlastend sein.

Wenden Sie sich in verzweifelten Situationen an Freunde.

Verbringen Sie Ihre Zeit mit Menschen, von denen Sie sich angenommen und verstanden fühlen.

Und nocheinmal: Haben Sie Geduld mit sich!